Krieger

Die großen Hallen leer
Die Türme unbemannt
Keine Fackel lodert mehr
Das letzte Heer; in sich verrannt.

Die Schwärze ist umfassend
Greift nach der Mauern Kraft,
Doch die ist nun verblassend
Wenn auf den Zinnen niemand wacht.

Der Held, der ist gefallen,
Das Schlachtfeld rot von Blut,
Kein Horn, kein Ruf mehr schallen,
Letzte Hoffnung - sie ist tot.

Grämmend sitzt der greise Herr,
Auf seinem Stuhl von Gold,
Gedenkt der Tage nur noch mehr,
Als Lachen aus dem Volke scholt.

Das Jahr schon siecht, die Tage zieh'n,
Der Winter kommt, dem Ende gleich,
Selbst Berge wollen niederknien;
Alles leblos, alles zu weich.

Krieger sind verloren, all,
Keiner steht mehr auf,
Stolze Recken; Rauch und Schall,
Untergang nimmt seinen Lauf.

Der, der erscheint zur rechten Zeit,
Kommt nicht der Ehre wegen,
Zum Heldentod so gern bereit,
Wenn Vaters Stolz er könnt' erregen.

Groß und stattlich, wunderbar,
Doch keine Frau fand je sein Herz,
Steht nur in Ruhmes Glanze da,
Und bringt den Weibern gar den Schmerz.

Zum Kämpfen nur scheint er gemacht,
Nichts and'res rührt ihn an,
Sieht ihn nie froh, hat nie gelacht,
Er ist Krieger ganz, ganz stein'ner Mann.